3.7.2015: Einlass zu Louder than Bombs ist eine Viertelstunde früher und ich gehe direkt rein, um nicht wie in den letzten Vorstellungen in der dritten Reihe am Randplatz oder am Rand oder gar hinten auf dem Boden sitzen zu müssen. Je länger das Festival dauert, desto voller, scheint mir, sind die Säle. Heute ist es der große Saal vom City und ich sitze inmitten einer Gruppe jüngerer lässiger Menschen, die im Grunde ganz aufgeregt durcheinander von einer Filmparty erzählen, auf der sie gestern bis in die Morgenstunden getanzt und getrunken haben. Neben mir ein dünnes Hipstermädchen mit sexy vollen Lippen (noch jugendlich oder schon aufgespritzt?) in luftigem, stilsicher zwischen cool und elegant changierendem Kleidchen, lästert wichtigtuerisch über die Aufschneidereien eines bekannten Jungschauspielers, mit dem sie offenbar eine Affäre hat. Kurz vor Filmbeginn stößt dann noch ein weiterer junger Mann dazu, der jetzt um halb fünf Uhr nachmittags ganz verwegen mit „Guten Morgen“ begrüßt wird. Waren wir auch so? Wahrscheinlich waren wir irgendwie auch so. Seufz.