ffh 2017: der dritte tag

Da ich gestern noch nicht richtig zum Schreiben gekommen bin, opfere ich den ersten Film am Vormittag, bleibe im Hotel und versuche, den drei Filmen von gestern und vorgestern schreibend nachzukommen. Heute stehen die ersten Filme aus der diesjährigen Retrospektive an, die dem algerisch-stämmigen französischen Regisseur Tony Gatlif gewidmet ist.

Tony Gatlif wurde 1948 in Algier geboren, der Vater war Kabyle, die Mutter Roma. Während des Algerienkriegs zu Anfang der 1960er Jahre emigrierte Tony Gatlif nach Frankreich und begann nach einer Schauspielausbildung damit, selbst Filme zu drehen. Zentrale Themen sind die verschiedenen Roma-Communities, die er während seiner ausgedehnten Reisen kennengelernt hat, Exilierte aus aller Welt, und nicht zuletzt: die Musik. Heute sehe ich mir Swing (2002) an, eine Geschichte, die bei den elsässischen Manouches spielt, und Exils (2004) über ein Pärchen, das beschließt, nach Algerien, in ihr unbekanntes Herkunftsland, zu reisen. Ich bin ungeheuer gespannt auf die Machart dieser Filme! Vielleicht schaffe ich es ja sogar, noch in eine Spätvorstellung zu gehen, dann würde ich mir noch Transylvania (2006) ansehen, eine Reise zweier Frauen nach Rumänien. Das könnte eine lange Filmnacht werden!