Es ist Sonntag nachmittag…

… und gleich muss ich in den chinesischen Film The Golden Era, vor dem ich wegen seiner Länge (einhundertachtundsiebzig Minuten), aber auch seiner formalen Machart einigen Respekt habe. Das ist mein einziger Film heute. Und trotzdem hänge ich völlig hinter her. Das Vorhaben, sich vor dem jeweiligen Film zumindest rudimentär im Internet zu informieren, hat noch kein einziges Mal geklappt. Dann sind bislang gerade mal zwei Rezensionen da. Und den Film über Pasolini, den ich gestern in der Spätvorstellung sah, habe ich noch nicht einmal richtig verdaut. Das einzige, was ich sagen kann: Er hat mir nicht gefallen. Blloß weiß ich noch nicht, warum.

Ein kapitaler Fehler war es wohl, am Freitag auf eine – wenn auch tolle – Party im Rahmen der Offenen Ateliers mit Livemusik gegangen zu sein, wo mir im ganzen Festival- und Blog-Überschwang das Bier so gut schmeckte, dass ich gestern lange schlafen musste und dann mit ordentlich Watte um den Kopf durch den Tag gestolpert bin.

Gerade zweifel ich jedenfalls daran, ob aus mir überhaupt eine „richtige“ Filmfestivalgängerin werden kann, jedenfalls kann ich jenem Besucher auch nicht nur annähernd das Wasser reichen, der gestern abend neben mir in der Menschenmasse vor dem Kino auf den Einlass wartete, den Festivalpass mit Foto um den Hals und im Festivalplan herumkritzelnd seine Festival-dedication demonstrativ zur Schau trug und es sich nicht nehmen ließ, mich darüber aufzuklären, dass Abel Ferraras Film über Pasolini heute sein sechster Film sei.

Na ja.