Schon eine Tradition, der Besuch des Filmfests München, heuer im 37. Jahrgang (27. Juni bis 6. Juli). Hochglanzgesichter des Festivals dieses Jahr der von mir allerspätestens seit A Bigger Splash hochgeschätzte RALPH FIENNES, und dann ANTONIO BANDERAS, dem ich absurderweise während meiner Akkreditierung vom Pressezentrum aus hätte (fast) aufs Haupt spucken können. Der Blick ins Festivalheft ist – vielleicht unter dem Eindruck von Rotterdam – etwas enttäuschend, ich habe das Programm wesentlich umfangsreicher in Erinnerung, und ein paar Filme habe ich tatsächlich auch schon dort gesehen (Serdtse Mira – Core of the World der Russin Natalia Meshchaninova oder Merzak Allouaches Rih Rabani – Divine Wind, der mich nachhaltig beeindruckt hat).
Mit den Filmen beginnt es für mich erst am Sonntag abend, ich freue mich darauf, MELVIL POUPAUD an der Seite von ISABELLE HUPPERT in Une jeunesse dorée zu sehen, bin sehr gespannt auf die Unterreihe „A Peculiar Vantage: A Selection of Black Cinema“ – kuratiert von dem US-Künstler und Filmmacher ARTHUR JAFA -, die in einer Kooperation mit dem Museum Brandhorst entstanden ist, und ziemlich neugierig auf den kubanischen El Viaje Extraordinario De Celeste Garcia, als ich in der Kurzbeschreibung den folgenden Satz lese: „Als eine Gruppe Aliens in Cuba landet und den Erdlingen anbietet, ihren Planeten kennenzulernen, wittert [die ehemalige Lehrerin] Celeste ihre Chance […].“
Sehen werde wohl wie gehofft Bacurau des brasilianischen Regisseurs Kleber Mendonça Filho (Aquarius), der in Cannes den Jurypreis gewonnen hat. Schließlich steht auch etwas Musik auf dem Programm: Blaze (Ethan Hawkes filmisches Porträt des unbekannten Folksängers Blaze Foley), eine Doku über Miles Davis: Birth of The Cool sowie – aufregend! – The Cry of Jazz von 1959.