Zum dritten Mal bin ich beim Münchner Filmfest dabei. Auch dieses Jahr ist es wieder extrem heiß in München und ich stelle mich mental bereits auf die Sommergrippe ein, die auf die klimatisierten Kinosäle folgen wird. Und auch auf diesem Festival überfordert mich bei den ersten Durchgängen durch das Festivalheft die Vielfalt und schiere Menge des Programms.
Im Wettbewerb um den (den mit 50.000 dotierten) Münchner Hauptpreis konkurrieren zwölf Filme, die – außer Fien Trochs Home, Christopher Murrays El Cristo ciego und Amat Escalantes La région salvaje (klingt sehr spannend, werde ich aber leider nicht schaffen) – alle bereits in Cannes zu sehen waren. Unbedingt sehen möchte ich davon Claire Denis‘ Un beau soleil intérieur, Michael Hanekes Happy End und Hong Sang-soos The Day After.
Mein erster kursorischer Blick durchs Programm verfängt sich bei so unterschiedlichen Filmen wie Andrzej Wajdas letzten Film Afterimage, in Tereddüt („Clair obscur“) der türkischen Filmemacherin Yeşim Ustaoğlu oder dem in Cannes hochgelobten Western von Valeska Griesebach. Spannend waren in München immer die Filme, die in der Reihe International Independents liefen, dieses Jahr mit auffällig vielen Filme aus Lateinamerika.
Starten werde ich heute mit dem italienischen Cuori puri. Das Langfilmdebüt von Roberto de Paolis lief in Cannes in der renommierten Reihe Quinzaine des réalisateurs und erzählt über eine Liebe zwischen den sehr verschiedenen Agnese und Stefano.
In der gleichen Reihe lief der auf dem Münchner Festival als Eröffnungsfilm prominent platzierte neue Film von Claire Denis, den ich heute in der Spätvorstellung sehen kann, Un beau soleil intérieur mit Staraufgebot: Juliette Binoche und Xavier Beauvois sowie Gérard Dépardieu und Valéria Bruni-Tedeschi in kleineren Rollen.