Zweiter Tag auf dem Internationalen Filmfestival Rotterdam: Los geht es morgens um halb elf mit What You Gonna Do When The World’s On Fire? von Roberto Minervini über das schwierige Leben von Afroamerikanern im alltäglichen Rassismus im Süden der USA. Emotionales dokumentarisches Black Cinema, nah an den starken Figuren, mitreißend, politisch. Die Schwarzweiß-Bilder sind hochästhetisch und stilisiert, ein tolles Stück Kino in Nachfolge von Raoul Pecks I’m Not Your Negro, das mich mit den vielen Close-ups auf die Gesichter der Protagonisten und die cinephile Inszenierung allerdings mit etwas unguten voyeuristischen Gefühlen in den Mittag entlässt.
Am Nachmittag gönne ich mir ein bisschen Rotterdamer Hafen, bei herrlich dramatischem Wetter, Sonne, Wind und Regen. Heute Abend geht es in Serdtse mira – Core of the World, eine russisch-litauische Koproduktion von Natalya Meshchaninova über einen Mann, der mit seiner Familie bricht und sich als Tierarzt aufs Land zurückzieht.