Das letzte Wort auf dem Kölner Filmfestes hatte in meinem Falle Claire Denis. Nach dem melancholisch-unsentimentalen Nénette et Boni sah ich am letzten Abend White Material, Claire Denis war im Anschluss anwesend. Isabelle Huppert als störrische Besitzerin einer Kaffeeplantage in einem afrikanischen Land, in dem gerade der Bürgerkrieg ausbricht. Es ist eine irritierende Perspektive, die hier eingenommen wird: Ein Film über ein afrikanisches Land aus der Perspektive einer Weißen, der ganze Film um die Hauptfigur herum erzählt. Der Film, den Claire Denis 2009 zusammen mit Marie NDiaye schrieb, tanzt um Isabelle Huppert, deren Bewunderung Denis im Anschluss an die Vorstellung vom Rotwein beseelt beherzt Ausdruck gab. Ein etwas sonderbares Ende des filmfestival cologne 2016.