Im etwas beunruhigend ratternden Regionalzug von Nürnberg nach Hof beginne ich systematisch die Mitpassagiere nach möglichen Merkmalen der Zugehörigkeit zur Filmszene zu scannen. Tatsächlich werden die beiden spanisch sprechenden, müden Herren, die mir gegenüber sitzen, am Bahnhof von einem eigens vom Festival eingerichteten Shuttle-Service abgeholt, mitfahren darf ich dann bei dem Schauspieler Ismael Zagros, von dem in Hof gleich zwei Filme laufen – die kurdisch-schweizerische Produktion Schwalbe und der Kurzfilm Annunciation – und mit dem ich mich in ein paar Minuten über Köln unterhalte (er wohnt in Ehrenfeld).
Als erstes rasch mit einer filmtätigen Bekannten ins Pressebüro, Karten für den Eröffnungsfilm Die Blumen von gestern sichern, auf dem Weg zurück traf meine Bekannte noch eine andere Bekannte, die mit einer unerwartet kleinen und zierlichen Hannah Herzsprung unterwegs war, schnell noch vorgestellt und Hände geschüttelt.
In knappen eineinhalb Stunden überfliege ich das ausführliche Festivalprogramm und stelle mir hektisch neun Filme zusammen, die ich mir bis Sonntag ansehen möchte. Ich sitze im Café draußen in der Fußgängerzone, überall um mich herum Menschen mit Filmtage-Bändchen und Programmen unter dem Arm. Dann Pizza und ab zum Eröffnungsfilm.
Willkommen auf den 50. Internationalen Hofer Filmtagen. Es ist nett hier.